Kerbclub und die Wällster Kerb
Die Großwallstädter Kerb als gelebtes Brauchtum in Großwallstadt. Im „Prothocoll und Gerichtsbuch des Fleckens Walstatt anno 1595“ wurde die Großwallstädter Ortschronik begonnen zu schreiben. Hierin ist unter anderem die Kerb (Kirbe = Kirchweih) zum ersten Mal erwähnt.
Im Jahre 1980 wurde im Gasthaus „Zum Anker“ der Kerbclub von 10 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben. Jedes Jahr am Sonntag nach dem 21. September findet die Großwallstädter Kerb statt. Sie beginnt am Samstag mit der „Kerbsuche“ (Fässchen Bier), wobei alle Einwohner unter den Klängen von verschiedenen Musikkapellen zur Mitsuche eingeladen sind.

Kerbclub im Jahre 1980

Kerbsuche 2016
Der Kerbclub gestaltet eigens für diese Aktion einen Kerbwagen mit aktuellem, markantem Motiv aus dem jeweiligen Jahresgeschehen. Die Kerbsuche läuft über verschiedene Stationen, an denen die ortsansässige Gastronomie sowie Bäcker und Metzger für das leibliche Wohl der „Kerbsucher“ sorgen.

Kerbwagen 1986

Kerbwagen 2018
Auch ist ein Karren mit reichhaltiger Auswahl an selbstgebackenen Kuchen (Kerbkuchen) zum Verwöhnen mit dabei. Besonders eingeladen zur Suche ist der Kerbjahrgang, der im jeweiligen Kerbjahr die Volljährigkeit (18 Jahre) erlangt. Die „Jungerwachsenen“ beteiligen sich an der Suche im eigenen, orginellen Motiv-Outfit.

Kerbshirt 2007

Kerbkuchen 2009
Während der Kerbsuche werden von einem Kerbbeauftragten Anekdoten über das Geschehen in der Gemeinde während des zurückliegenden Jahres verkündet (Bekanntmachungen).

Bekanntmachungen 1986

Bekanntmachungen 2005
Nach erfolgreicher Kerbsuche beginnen die dreitägigen Festlichkeiten in den Großwallstädter Gastwirtschaften und auf dem Festplatz an den Mainwiesen. Am Kerbsonntag findet im Ortskern der Kerbmarkt statt. Außerdem öffnen die Gewerbetreibenden der Gemeinde ihre Türen zum verkaufsoffenen Sonntag. Das Verbrennen des „Kerbhannes“ symbolisiert das Ende des dreitägigen Kerbfestes.

Kerbhannes 1990

Stimmung im Festzelt 2010